Die Geschichte unserer Schafskäserei

Redlefs Familie stammt ursprünglich aus dem nördlichem Nordfriesland, nördlich und südlich der dänisch/deutschen Grenze, der Wiedingharde. Die Landschaft war dort vom schlecht abfließenden Wasser geprägt. Die Höfe lagen auf kleinen Halligen, die Ernte mußte oft per Boot von den Feldern geholt werden. Es ist gleichzeitig die Landschaft des Expressionisten Emil Nolde, der die Stimmung dieser amphibischen Landschaft in seinen Landschaftsgemälden festgehalten hat.

Das landwirtschaftliche Herz von Redlefs Urgroßvater schlug aber für die fruchtbaren Weiden Eiderstedts, wo er im Sommer Ochsen grasen ließ. Da er zwei Söhne hatte, die beide Bauer werden wollten, der Hof in der Heimat aber nur einem eine

Lebesgrundlage geschaffen hätte, suchte er in Tetenbüll einen Hof für den anderen Sohn. Im Winter 1932 machte er sich auf die beschwerliche Fahrt zu einer Zwangsversteigerung nach Eiderstedt, er hatte sich aber im Termin geirrt…der ausgesuchte Hof war schon am Tag davor versteigert worden.

Kurze Zeit später bot sich eine neue Gelegenheit. Diesmal war auch der richtige Termin notiert worden und Redlefs Urgroßvater erhielt den Zuschlag. Auf diesen Hof zogen dann Redlefs Großtante Thora und Großonkel Johan Redlef. Sie hielten Mastochsen und Fleischschafe, wie es für Eiderstedt üblich war. Die Ochsen wurden im Herbst zum Markt nach

Husum getrieben, auf dem Onkel Johann Redlef, nach der Kaptulation Deutschlands von den Alliierten eingesetzt, viele Jahre als Marktleiter tätig war.

Thora und Johann Redlef brachten aus Ihrer alten Heimat auch die Tradition der Schafkäse-Herstellung mit. Im Sommer wurden etwa 5 Schafe gemolken, um für spezielle Anlässe eine besondere Delikatesse anbieten zu können.Die beiden blieben kinderlos, nahmen sich aber Ihrem jugendlichen Neffen Sönnich an, den der zweite Weltkrieg zum Halbwaisen gemacht hatte. Sönnich half Onkel und Tante auf dem Hof. Einige Monate Praktikum auf Höfen in Dänemark und Holland, sowie ein halbes Jahr Landwirtschaftsschule sollten ihn fitmachen für seine Rolle als Hofnachfolger.

Sönnich heiratete 1969 Maike, die ebenfalls aus einer friesisch sprachigen Familie aus dem nördlichen Friesland stammte. Gegen den Trend der Zeit sprachen sie mit ihren drei Kindern, Thora, Carsten und Redlef, friesisch.

Maike und Sönnich bewahrten auch die Tradition der Weidemast von Ochsen und Schafhaltung. Kunstdünger und Chemische Pflanzenschutzmittel wurden von beiden in Landwirtschaft und Garten abgelehnt. Deshalb gab es auf dem Hof auch keine Grundsatz-diskusionen, als Redlef nach seiner landwirtschaftlichen Ausbildung entschied, in Nordhessen ökologische Landwirtschaft zu studieren.

 

2003 übernahmen Monika und Redlef die Verantwortung für den Hof. Monika stammt ursprüglich von einem Bauernhof im Hegau, westlich vom Bodensee. Unzufrieden mit der Industialisierung in der Landwirtschaft und der einhergehenden Machtlosigkeit der bäuerlichen Landwirtschaft in der Vermarktung, krempeln sie die Ärmel hoch und das bisherige Hofkonzept um. Der alte Stall mit Anbindung der Tiere wurde zum mit Stroheingestreuten Laufstall umgebaut und die ehemaligen Waschküche des Hofes zur Hofkäserei umgewandelt. Statt Fleischschafe stehen nun 130 Ostfriesische Milchschafe auf den Weiden, die von März bis Oktober den wertvollen Rohstoff für die Käseherstellung liefern.

Am Anfang wurden aber nur gut 30 Schafe unter einfachsten Verhältnissen per Hand gemolken und erste Käseversuche in der Hofküche auf dem Herd produziert. Die Guten für den Hausverbrauch, über die Missglückten freuten sich die 3 Minnischweine vom befreundeten Biolandhof. So war man gerüstet für die professionelle Produktion in der Hofkäserei. Nach und nach wurden mit viel Liebe und Sorgfalt neue Käsesorten entwickelt und auf kleinen Märkten in der Umgebung den ersten begeisterten Kunden vorgestellt.

Friesische Schafskäserei mit Hofladen nahe St. Peter-Ording
Friesische Schafskäserei mit Hofladen nahe St. Peter-Ording
Friesische Schafskäserei mit Hofladen nahe St. Peter-Ording

Im Laufe der Jahre wurde auf dem Hof viel gebaut und saniert und so Schafhaltung, Käserei, Hofladen und das Leben im 120 jahre alten Wohngebäude immer weiter verschönert und verbessert.

Von Anfang an gehörten zum Hofleben die regelmäßigen Führungen auf dem Hof, denn Monika und Redlef war es wichtig den Hof für Interessierte Menschen zu öffnen und dem Verbraucher die Zusammenhänge bei der Arbeit im ökologischen Landbau näherzubrigen.

Friesische Schafskäserei mit Hofladen nahe St. Peter-Ording

Friesische Schafskäserei
Kirchdeich 8
25882 Tetenbüll
Telefon: 04862 348
eMail: info@friesische-schafskaeserei.de

Öffnungszeiten April

Mo. - Fr.

11.00 - 16.00 Uhr

Ab Mai

11.00 - 17.00 Uhr

Weitere Informationen

Impressum

Datenschutz

DE-ÖKO-006